Wie kann Chancengleichheit wirklich gelingen?

„Warum es wichtig ist, dass mehr Frauen in Führung gehen! Und warum es nur gemeinsam geht!“ – das weiß unsere Autorin und Impulsgeberin für die sensor-Initiative „Wiesbadener Frauen in Führung“ nur zu gut.

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Petra Lutz, 57, saß als Führungskraft, Frau und Mutter schon oft zwischen allen Stühlen. Sie ist Verfechterin einer wertegeleiteten Unternehmenskultur und hat ein Female-Coaching-Programm zur gezielten Unterstützung von Frauen entwickelt.

Chancengleichheit als Notwendigkeit

Es geht bei Chancengleichheit im Beruf nicht nur um Fairness zwischen den Geschlechtern. Chancengleichheit ist in Zeiten von Transformation und Fachkräftemangel eine Notwendigkeit. Für Unternehmen entstehen neue Chancen für Innovationen und wirtschaftlichen Erfolg, schließlich sorgen diverse Teams nachweislich wesentlich schneller für Neuerungen und die effiziente, erfolgreiche Umsetzung von Projekten. Männer
und Frauen müssen also lernen, gemeinsam zu führen und voneinander zu profitieren.

Was muss sich ändern? Wie kann das gelingen?

Dazu braucht es Entwicklungs- und Veränderungsbereitschaft in den Unternehmen, in der Gesellschaft, aber auch in den Familien und der Frauen selbst.
Dazu gehören:

– Ein gesundes Selbstbild – Frauen sind keine „Opfer“

– Das Aufräumen mit tradierten Rollenbildern – das „bisschen Haushalt“ gilt nicht mehr

– Der Abbau gegenseitiger Vorurteile – Frauen sind nicht „tough“ genug oder „ich bin eine Rabenmutter“

– geteilte Familienverantwortung – 50/50. Unternehmen können viel dafür tun, die Weichen zu stellen und eine diverse, transparente Unternehmenskultur schaffen, die mehr Frauen in Führung bringt. Dazu braucht es in den Unternehmen Strukturveränderungen, kulturelle Anpassungen und ein Arbeitsumfeld, das mit den Lebenszielen von Frauen und Männern vereinbar ist. Wichtige Maßnahmen dafür sind:

– Jobs für Frauen attraktiver machen. Das fängt bei der Stellenanzeige an!

– Frauen nach Fähigkeiten und Erfolgen auswählen, nicht nach Verhalten

– Flexible Arbeitsbedingungen schaffen, die es Frauen und Männern ermöglichen, Familie und Beruf zu vereinbaren

– Gleiche Bezahlung: Transparenz schaffen

– Weibliche Vorbilder schaffen – Erfolgsstorys zum Mutmachen und Nachahmen

– Mentoringprogramme zur Förderung junger weiblicher Talente

– Onboarding – Willkommenskultur in Unternehmen schaffen und Coaching-Angebote zur Begleitung neuer Führungskräfte anbieten.

Wer ist bereit? Wer macht sich mit auf den Weg?

Sensor Wiesbaden, Februar/März 2022 Nr.98

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